Ratgeber Tracheostoma
Informationen für Betroffene und AngehörigeDas Tracheostoma muss regelmäßig gepflegt werden. So muss z. B. die Atemluft befeuchtet und gewärmt werden. Dies liegt daran, dass bei einem Tracheostoma diejenigen Teile der oberen Atemwege umgangen werden, die normalerweise dafür zuständig sind. Eine „feuchte Nase“ ist hier oft eine große Hilfe. Manchmal kommen auch Aktivbefeuchter zum Einsatz. Wenn der Patient Probleme mit dem Abhusten hat, muss Sekret abgesaugt werden. Der Wechsel des Verbands des Tracheostomas erfolgt meist einmal täglich. Eine Desinfektion muss vorgenommen werden. Der Druck des Cuffs sollte in der Regel bei 15–20 mmHG liegen. Er wird mit einem Cuffdruckmesser gemessen.
Pflege eines Tracheostomas
Ein Tracheostoma muss einer regelmäßigen Pflege unterzogen werden. Die Haut sollte ständig beobachtet werden. Das Tracheostoma sollte etwa zweimal täglich gereinigt werden. Es müssen dabei drei Ziele sichergestellt sein:
- Das Wohlbefinden des Patienten, besonders in Bezug auf die Atmung
- Der Zustand der Wunde bzw. Öffnung sollte ohne Reizung und Rötungen sein.
- Veränderungen im Zustand des Patienten sollten bemerkt und dem Arzt mitgeteilt werden.
Pflege eines Tracheostomas: Befeuchtung der Atemluft
Da durch das Tragen eines Tracheostomas bei der Atmung die oberen Atemwege (Mundraum, Rachenraum etc.) umgangen werden, entfällt die natürliche Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft. Daher muss man die Atemwege vor der Austrocknung bewahren und das Verborken (Verstopfen) der Trachealkanüle mit dickflüssigem Sekret verhindern.
Mit einer sogenannten „feuchten Nase“ wird die Feuchtigkeit aus der ausgeatmeten Luft gespeichert und der eingeatmeten Luft wieder zu geführt. Es gibt zur Pflege des Tracheostomas z. B. auch Aktivbefeuchter, die mit Wasserdampf arbeiten. Das Sekret, das der Träger eines Tracheostomas nicht selbst abhusten kann, muss abgesaugt werden. Meist empfiehlt es sich, dieses ein- bis zweimal am Tag durchzuführen, bei Bedarf auch öfter.
Pflege eines Tracheostomas: Verbandswechsel
Der Verband des Tracheostomas muss zur Pflege mindestens einmal am Tag gewechselt werden. Wenn eine stärkere Verschmutzung des Tracheostomas vorliegt, auch häufiger. Der Verband des Tracheostomas muss steril und professionell gewechselt werden, denn es kann leicht zu einer Infektion der Wunde kommen. Eine Desinfektion des Tracheostomas muss erfolgen. Für die erste Zeit nach dem Eingriff sind sterile Kompressen zur Pflege des Tracheostomas zu empfehlen, weil sie Wundflüssigkeit und Blut gut aufnehmen. Später werden sie durch Metallin Schlitzkompressen, die antibakteriell wirken und die Haut schützen, oder Allevyn Kompressen ersetzt. Letztere besitzen eine höhere Saugkraft als Erstere.
Pflege eines Tracheostomas: Wechsel der Trachealkanüle
Der Wechsel der Trachealkanüle erfolgt alle 29 Tage oder wenn sie defekt oder mit Sekret blockiert ist. Dieser Trachealkanülenwechsel ist ein schwieriger Teil der Pflege des Tracheostomas, weil der Patient oft mit Unruhe und Tachykardie (also beschleunigtem Herzschlag) reagiert. Ein Zeichen von Sauerstoffmangel (Hypoxie) kann die Bradykardie (also der verlangsamte Herzschlag) sein.
Pflege eines Tracheostomas: Messen des Cuffdrucks
Für das Messen des Cuffdrucks bei der Pflege des Tracheostomas gibt es Cuffdruckmessgeräte. In der Regel sollte der Cuffdruck bei 15–20 mmHG liegen. Ein zu hoher Cuffdruck kann die Schleimhäute beeinträchtigen. Die Durchblutung wird gestört und Teile der Schleimhaut können absterben. Bei zu niedrigem Druck setzt sich Sekret zwischen die Luftröhrenwand und den Cuff.
Fedor Singer
Das Tracheostoma muss regelmäßig gepflegt werden. So muss z. B. die Atemluft befeuchtet und gewärmt werden. Dies liegt daran, dass bei einem Tracheostoma diejenigen Teile der oberen Atemwege umgangen werden, die normalerweise dafür zuständig sind. Eine „feuchte Nase“ ist hier oft eine große Hilfe. Manchmal kommen auch Aktivbefeuchter zum Einsatz. Wenn der Patient Probleme mit dem Abhusten hat, muss Sekret abgesaugt werden. Der Wechsel des Verbands des Tracheostomas erfolgt meist einmal täglich. Eine Desinfektion muss vorgenommen werden. Der Druck des Cuffs sollte in der Regel bei 15–20 mmHG liegen. Er wird mit einem Cuffdruckmesser gemessen.
Es gibt zahlreiche Indikationen für ein Tracheostoma. Recht häufig sind Obstruktionen, also Verengungen der Atemwege, der Grund. Dies kann durch eine Tumorerkrankung im Bereich des Kehlkopfs, des Mundes oder des Rachens der Fall sein. Auch Schwellungen, Ödeme und Stenosen kommen als ursächliche Veranlassung für ein Tracheostoma infrage. Es kann ein Tracheostoma eingesetzt werden, wenn die Stimmbänder beidseitig gelähmt sind. Die chirurgische Entfernung des Kehlkopfs macht diese Maßnahme nötig, ebenso eine anvisierte Langzeitbeatmung. Eine Beatmung kommt z. B. bei einem Schädelhirntrauma infrage. Weitere Indikationen sind: Schutz vor dem Verschlucken oder Verlegung der Atemwege im Notfall.
Die Hauptursache für ein Tracheostoma sind Beschwerden im Bereich der Atmung oder Verschlüsse im Bereich des Kehlkopfes, die eine eigenständige Atmung unmöglich machen. Wenn möglicherweise Speichel oder Speisen in die Luftröhre geraten könnten, kann dies ein Tracheostoma erforderlich machen. Die perkutane Dilatationstracheotomie, die meist nur für einen kurzen Zeitraum angelegt ist, kommt oft mit weniger Aufwand an Zeit und Personal aus. Nach dem Entfernen der Trachealkanüle schließt sich die Öffnung meist von selbst. Dies kann ein Vorteil bei erwünschter Heilung der Öffnung sein. Dies wird aber zum Problem beim Wechsel der Kanüle. Beim chirurgischen Tracheostoma bleibt die Öffnung stabil geöffnet, wenn die Kanüle gewechselt wird, was für den Betroffenen meist einen leichteren Wechsel der Atemkanüle bedeutet.